Ein Kater müsste man sein!

Alle die einen Hauskater (oder -katze) haben kennen es. Manchmal möchte man sein Leben am liebsten mit ihm tauschen oder wünscht sich, im nächsten Leben ein Kater zu sein. In meinem Fall wäre dies unser Hauskater!

Er kann den ganzen Tag herumliegen und sorgenlos vor sich hin dösen. Unser Kater, Leon mit Namen (welchen er übrigens in der „Die Wilden Kerle“-Fanphase meiner Schwester bekommen hat), hat viele Lieblingsplätze im ganzen Haus verteilt: Unten im Wohnzimmer hat er sein Körbchen in welchem er friedlich den täglichen Geräuschen und Gesprächen lauscht. Wird ihm das viele Herumliegen mal zu anstrengend erhebt er sich und tapst einige Schritte vorwärts auf den weissen Teppich, auf dem er sich ausgiebig streckt und durch Miauen seine tägliche Dosis Aufmerksamkeit bekommt. Man muss Leon nur anschauen, schon dreht er sich auf den Rücken und hofft auf Streicheleinheiten à la discretion, die er meistens, ach was sag ich denn, IMMER, die er immer bekommt! Denn wer kann ihm schon widerstehen, wenn er einem mit seinen süssen Katzenaugen anschaut. Gibt man dann also nach wird man aber auch reichlich belohnt! Leon beginnt zu schnurren, manchmal frag‘ ich mich ob dies wirklich er ist oder ob zufälligerweise gerade jemand in der Nachbarschaft den Rasen mäht. Er schnurrt nämlich so laut und intensiv! Nicht zu vergessen sind die Tropfen, die unerbittlich aus seiner Nase kommen sobald er die Liebkosungen geniesst!

Wie eine Schnecke markiert er so den Weg, wenn es denn weitergeht zu seinem nächsten Stammplatz, der in meinem Zimmer ist. Auf meinem Bett. Auf der roten Decke. SEINER roten Decke. Liegt diese Decke nicht auf dem Bett miaut er und blickt mich fragend an. Einmal hat er sich sogar unter’s Bett gelegt, denn dort ist die rote Decke in einer Kiste verstaut. Liegt er auf der Decke fängt er erstmal zu schurren an. Meine Nähe und das Klappern der Tastatur auf dem Laptop genügen ihm scheinbar um sich wohl zu fühlen. Er möchte am liebsten nicht mehr weg von der Decke, doch will ich schlafen, muss ich ihn dann doch raustragen, denn sobald ich meine Füsse unter der Bettdecke bewege, beginnt Leon danach zu schnappen und lässt mir somit keine Ruhe.

Darf er die Nacht also nicht bei mir verbringen, geht er halt auf nächtliche Entdeckungstour und kehrt von ihr am frühen Morgen oder auch erst gegen die Mittagszeit zurück. Das hängt wahrscheinlich von seiner Mausbeute ab.

Eine Zeit lang war auch das Waschbecken ein Platz, in dem er sich gerne aufhielt. Er lag darin, ganz am Rand, damit man sich doch noch die Hände waschen konnte und schleckte danach die wenigen Tröpfchen vom Wasserhahn weg. Diesen Platz hütet er nun aber nicht mehr; wieso auch, wo er doch so viele andere, gemütlichere zur Auswahl hat. Die vielen verschiedenen Orte die ein Kater im Haus hat, sind wichtig für ihn. Wie man einen Kater (oder eine Katze) allgemein richtig hält, und auch vieles mehr, erfährt man hier.

Das grosse rote Sofa im Fernsehzimmer, Leon scheint die Farbe rot zu mögen, ist ein weiterer davon. Auch dort hat er seine eigene Decke von welcher aus er schon viele Spielfilme, Nachrichtensendungen und, wahrscheinlich seine liebsten Momente der TV-Welt, Katzenfutterwerbespots gesehen hat.

Gehe ich am Morgen auf dem Weg ins Wohnzimmer am Fernsehzimmer vorbei, sehe ich ihn manchmal noch dort liegen. Hört er mich runtergehen, springt er aber sofort auf und folgt mir. Vor der Treppe, die zum Keller runter führt, in welchem sein Fress- und Trinknapf steht, bleibt er sitzen und schaut miauend zu mir empor. Dies macht er nicht nur morgens, sondern auch immer wieder tagdurchs, doch nicht weil etwa sein Napf leer ist, nein! Er erhofft sich von jedem, der sich erweichen lässt ihm nach unten zu folgen, ein Würstchen zu erhalten.

Klingt bis jetzt doch nicht schlecht, das Leben, oder besser gesagt Schoggileben, unseres Katers, oder?

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